Austria
Mürzzuschlag
2023
Hydropower
1010 m
Nach 23 Jahren hatte die hölzerne Druckrohrleitung des Kraftwerks Auwehr in Mürzzuschlag das Ende ihrer technischen Lebensdauer erreicht. Nach den vielen Jahren unter Belastung war die Wanddicke der einzelnen Elemente aus skandinavischer Lärche am Ende um fast 7 cm geschrumpft und musste erneuert werden. Das Betreiberunternehmen, die Viktor Kaplan Mürz GmbH, entschied sich für den Einsatz von glasfaserverstärkten Kunststoffrohren (GFK) aus dem Hause Amiblu.
Beste Erfahrungen mit GFK
Dass man sich für Amiblu Flowtite GFK-Rohre entscheiden würde, lag nahe. Schließlich hatte man damit bereits sehr gute Erfahrungen gemacht, wie Stefan Pachmajer, Geschäftsführer der Viktor Kaplan Mürz GmbH, bestätigt:
“Unsere Unterwasserleitung, die als Doppelrohrleitung ausgeführt ist, wurde vor 23 Jahren schon mit GFK-Rohren der Firma Hobas gebaut. Die beiden Leitungen, die separat von den beiden Turbinen wegführen, sind immer noch in Betrieb und haben sich bis heute bestens bewährt. Daher haben wir uns auch an Amiblu gewandt – und diese Entscheidung nicht bereut.”
Mit diesem kompetenten Partner an der Seite sollte es dann sehr schnell gehen: Innerhalb von nur drei Monaten waren die Verträge mit Amiblu und der beauftragten Baufirma ausgehandelt und die Vorbereitungen für die Baustelleneinrichtung abgeschlossen. Im Sommer 2023 erfolgte der Startschuss für die Bauarbeiten.
Der Rückbau der alten Holzrohrleitung stellte keine große Herausforderung für die Baufirma dar, auch die Entsorgung des Baumaterials Holz war unbedenklich. “Grundsätzlich handelt es sich bei der skandinavischen Kiefer um unbehandeltes, hochwertiges Holz, das wir gerne auch der Bevölkerung zur freien Entnahme zur Verfügung gestellt haben. Und dieses Angebot wurde sehr gut angenommen”, sagt der Betreiber. Danach konnten die GFK-Rohre im selben Trassenverlauf über 1,1 km unterirdisch verlegt werden. Zu diesem Zweck wurde als optimale Unterlage ein Kiesbett vorbereitet. “Bei einem Gesamtgefälle von 12 m auf 1,1 km Streckenlänge war von der Baufirma gerade in Sachen Vermessung Präzisionsarbeit gefordert. Allerdings funktionierte das Handling mit den Rohrschüssen sehr gut, da das Rohrmaterial trotz seiner Robustheit leicht ist”, so Pachmajer. Konkret kamen jeweils zur Hälfte Rohre der Dimensionen DN 2500 und DN 2700 der Druckstufen PN 06 und der Steifigkeitsklasse SN 5000 zum Einsatz. Richtungsänderungen im Trassenverlauf wurden durch vorgefertigte Schrägschnitte an den jeweiligen Rohrschüssen bewerkstelligt. “An einer Stelle wurden zwei Schnitte mit je 15 Grad Winkel hintereinander verbaut, um die gewünschte 30-Grad-Kurve der Leitung zu realisieren. Insgesamt wurden fünf bis sechs dieser speziell vorgefertigten Winkelschnitte vorgenommen”, so Pachmajer. Dank der bewährten Verbindungssysteme von Amiblu bleibt die Leitung auch in der Abwinkelung immer dicht.
Qualität garantiert hohe Lebensdauer
Im Zuge der Verlegung zeigte sich bereits, warum so viele Wasserkraftbetreiber heute auf die Qualität von Amiblu GFK-Rohren setzen: Trotz der beachtlichen Dimensionen brauchte es für die Verlegung kein schweres Gerät für die Handhabung. Die rasche Verlegung trägt somit auch wesentlich zur Wirtschaftlichkeit des Projekts bei. Pachmajer:
“Mit unseren Partnern ist es gelungen, die neue Rohrleitung innerhalb von nur vier Monaten zu errichten. Vom Beschluss bis zur Wiederaufnahme der Stromproduktion dauerte es gerade einmal ein Jahr. Somit stellte sich die Umsetzung auch als hoch wirtschaftlich dar.”
Ein weiteres zentrales Argument, das für die Entscheidung zugunsten der Rohre von Amiblu sprach, war die bekannte Beständigkeit gegenüber Korrosion und Abrieb sowie die hohe Langzeitsteifigkeit, was eine generell lange Lebensdauer der GFK-Rohre garantiert. Heute kann Amiblu auf Rohrsysteme in bestehenden Kraftwerksanlagen verweisen, die seit mehr als vier Jahrzehnten in Betrieb sind und dabei kaum Verschleiß zeigen.
Performance um 20 Prozent gesteigert
Ein anderer wichtiger Punkt, warum sich die Viktor Kaplan Mürz GmbH für Rohre von Amiblu ausgesprochen hat, ist mit der Beschaffenheit der Innenoberfläche begründet. Schließlich weisen die Rohre eine extrem glatte Innenoberfläche auf, die merkbar Reibungsverluste reduziert und somit weiter zur Gesamtwirtschaftlichkeit der Anlage beiträgt. “Wir waren überrascht, dass die Oberfläche noch deutlich glatter ist als jene unserer alten Holzrohrleitung. Auf diese Weise ist es gelungen, unsere Reibungsverluste zu minimieren und somit die relative Fallhöhe zu erhöhen, was sich letztlich markant auf die Performance des Kraftwerks ausgewirkt hat”, freut sich Stefan Pachmajer. Dank der neuen Druckrohrleitung und auch einiger Optimierungen an den beiden Maschinensätzen und der Steuerung gelang es, die Engpassleistung von circa 1,0 auf nunmehr 1,2 MW zu erhöhen, also einer Leistungssteigerung von rund 20 Prozent. Besonders goutiert wurde vom Betreiber des Kraftwerks, dass er mit Amiblu ein Unternehmen an der Seite hatte, das vom Konzept bis zur Wiederinbetriebnahme stets als zuverlässiger Ansprechpartner verfügbar war. Stefan Pachmajer:
“Amiblu war ein Partner, wie man ihn sich wünscht, auch in der Baukoordination. Jede Rohrlieferung kam absolut ‚on-time‘ auf die Baustelle.”
Die Aussagen passen sehr gut in das Ergebnis der Kundenbefragungen, die Amiblu Ende 2023 startete und die dem Rohrhersteller ein hervorragendes Zeugnis bescherten. Nicht weniger als 90 Prozent der Befragten gaben an, dass sie mit den Produkten und deren Qualität sowie mit dem technischen Service mehr als zufrieden sind. Fragt man die Betreiber des KW Auwehr, dann stimmen sie mit dieser Mehrheit vollumfänglich überein.
Neugierig geworden? Dann klicken Sie auf das Video unten und erfahren Sie mehr über dieses interessante Kraftwerksprojekt.
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